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Prof. Dr. Tobias Bleek

Prof. Dr.
Professor für Musikwissenschaft
Musikwissenschaft

Tobias Bleek studierte Musikwissenschaft und Philosophie in Tübingen, Oxford und Berlin, war Assistent am Musikwissenschaftlichen Seminar der Humboldt-Universität und wurde dort 2006 mit einer Studie zu György Kurtág promoviert. Nach Lehrtätigkeiten an Hochschulen und Universitäten in Deutschland und der Schweiz wurde er 2019 an der Folkwang Universität der Künste zum Honorarprofessor ernannt. 2022 erfolgte die Habilitation im Fach Musikwissenschaft an der Universität Potsdam. Im selben Jahr wurde er zum ordentlichen Mitglied der Nordrhein-Westfälischen Akademie der Wissenschaften und der Künste gewählt.
Als Autor und Vermittler arbeitet Tobias Bleek seit 2002 u.a. für die Berliner Philharmoniker. 2007 übernahm er die Leitung der Education-Abteilung der Stiftung Klavier-Festival Ruhr. Gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartnern aus Kultur, Bildung und Gesellschaft hat er ein umfangreiches Bildungs- und Förderprogramm entwickelt, das vielfach ausgezeichnet worden ist (zuletzt mit den NRW-Preis Kulturelle Bildung 2022). Außerdem konzipierte er für das Festival in enger Zusammenarbeit mit Musiker:innen wie Pierre-Laurent Aimard, András Schiff, Tamara Stefanovich und Pierre Boulez die wissenschaftsbasierte Vermittlungsplattform  www.explorethescore.org.
In seiner Forschung, Lehre und Vermittlungstätigkeit befasst sich Tobias Bleek mit Musik des 18. bis 21. Jahrhunderts als historischem, ästhetischem, kulturellem und sozialem Phänomen. Interdisziplinarität und Praxisbezug spielen dabei eine zentrale Rolle. Sein neuestes Projekt „1923: Musik in einem Jahr der Extreme“ steht exemplarisch für das Bestreben, Wissenschaft und Vermittlung auf produktive Weise miteinander zu verbinden und ein Thema in unterschiedlichen Formaten zu bearbeiten (Monographie, Konzertreihe beim Klavier-Festival Ruhr 2023, Themenschwerpunkt bei BR Klassik, CD-Projekte u.a. mit Yaara Tal etc.).
Tobias Bleek lebt mit seiner Familie in Essen und tritt seine Professur an der Robert Schumann Hochschule im Herbst 2024 in vollem Umfang an.

Forschungsschwerpunkte
•    Geschichte und Ästhetik der Musik des 19. bis 21. Jahrhunderts
•    Theorie, Geschichte und Praxis musikalischer Aufführung und Interpretation
•    Musik und Medien
•    Transfer und Vermittlung musikbezogenen Wissens
•    Musikkulturen der 1920er Jahre
•    Musikphilologie und musikalische Schrift 

Publikationen (Auswahl)
Monographien und Sammelbände
Im Taumel der Zwanziger. 1923: Musik in einem Jahr der Extreme, Kassel/Berlin: Bärenreiter/Metzler 2023.
Analyse – Kontextualisierung – Interpretation. Perspektiven quellenbasierter Forschung zur Musik des 20. Jahrhunderts (unveröffentlichte Habilitationsschrift, eingereicht 2022 an der Universität Potsdam)
Musik – Ein Streifzug durch 12 Jahrhunderte, hg. von Tobias Bleek und Ulrich Mosch, Kassel/Leipzig: Bärenreiter/Henschel 2018.
Musikalische Intertextualität als Schaffensprinzip. Eine Studie zu György Kurtágs Streichquartett Officium breve op. 28, Saarbrücken: Pfau 2010.
Musikalische Analyse und kulturgeschichtliche Kontextualisierung. Für Reinhold Brinkmann, hg. von Tobias Bleek und Camilla Bork, Stuttgart: Franz Steiner 2010.

Fünf Aufsätze
„Der getreue Korrepetitor? Adornos Arbeiten zur musikalischen Interpretation im Spannungsfeld von Theorie und Praxis“, in: Archiv für Musikwissenschaft 79/1 (2022), S. 10–42. elibrary.steiner-verlag.de/journal/afmw/79/1
„durch die Schrift vermittelt? – Drei Fallstudien zu Adorno“, in: Dialektik der Schrift. Zu Adornos Theorie der musikalischen Reproduktion, hg. von Julia Freund, Matteo Nanni, Jacob M. Schermann und Nikolaus Urbanek, Paderborn: Fink 2022, S. 223–269.
www.fink.de/display/title/55689
„Das Geschriebene darf nicht ernst genommen werden – das Geschriebene muß todernst genommen werden. Zur Notation und Interpretation musikalischer Gesten im Schaffen György Kurtágs“, in: Zeitschrift der Gesellschaft für Musiktheorie 14/1 (2017), S. 67–92. www.gmth.de/zeitschrift/artikel/890.aspx bzw. storage.gmth.de/zgmth/pdf/890 
"Take jazz seriously! American Tours by European Composers in the 1920s”, in: Crosscurrents. American and European Music in Interaction, 1900–2000, hg. von Felix Meyer (u. a.), Suffolk und Rochester, NY: The Boydell Press 2014, S. 119–131. 
„… de la musique sauvage avec tout le confort moderne! The Orchestral Design of Le Sacre du printemps", in: Avatar of Modernity: The Rite of Spring Reconsidered, hg. von Hermann Danuser und Heidy Zimmermann, London: Boosey & Hawkes 2013, S. 81–101.
    

Digitale Projekte
www.explorethescore.org – Eine wissenschaftsbasierte Vermittlungsplattform zur Musik des 20. & 21. Jahrhunderts. Enthält u.a. digitale Ressourcen zur Klaviermusik von Béla Bartók mit András Schiff, Pierre Boulez mit Tamara Stefanovich sowie György Ligeti mit Pierre-Laurent Aimard.

Public Musicology
SWR: Im Taumel der Krisen: Musik und Gesellschaft in extremen Zeiten
WDR: Tobias Bleek über Musik für die Anfänge des Radios
BR-Klassik: Musikleben in Zeiten der Hyperinflation, aus Im Taumel der Zwanziger  
BR-Klassik: Präludium zur Katastrophe: Musik in Deutschland im Jahr 1923
hR2: Tobias Bleek, Musikvermittler auf Zeitreise

 

Lehrveranstaltungen SoSe 2024.

Georg-Glock-Straße 19
40474 Düsseldorf

E-Mail:
Prof. Dr. Tobias Bleek


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