Studentische Projekte
Ausschreibung für studentische Projekte mit gleichstellungsrelevanten Themen
Die Gleichstellungskommission vergibt zur Förderung von Projekten, die gleichstellungsrelevante Themen bearbeiten und/oder dafür sensibilisieren Fördergelder zur Konzeption, Planung und Durchführung. Hierfür sind je nach Aufwand und Größe des Projektvorhabens Fördergelder in Höhe von bis zu 1.000 Euro pro Projekt zu erwarten.
Zur Beurteilung der eingereichten Vorschläge werden folgende Unterlagen (min. 3 Seiten) benötigt:
- Thema und Projektbeschreibung: Bitte gehen Sie hier möglichst konkret auf Ihr Vorhaben ein und stellen Sie die gleichstellungsrelevanten Ziele des Projekts deutlich heraus
- Finanzierungsplan
- Zeitrahmen / Ort
- ggf. Kooperationsmöglichkeiten
In der Themenwahl sind die Anträge frei. Hierbei kann es sich um folgende Bereiche der Gleichstellungsarbeit handeln: z.B. Geschlechtergerechtigkeit, Anti-Diskriminierung, Anti-Sexismus, Anti-Rassismus, Vereinbarkeit von Familie und Studium und/oder Familie und Beruf, Diversität in Bezug auf Kultur, nationale und ethnische Herkunft, Geschlechterzugehörigkeit, sexuelle Identität, Religion, Alter usw.
Dieses Angebot richtet sich an alle Studierenden der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Die Vorschläge gehen per E-Mail an: gleichstellung@rsh-duesseldorf.de. Bei Fragen und Unklarheiten hilft die Gleichstellungsbeauftragte der RSH.
Bewerbungsfrist: 10. Oktober 2024
Geförderte studentische Projekte
Mel Bonis – Ein Hörspiel über ihr Leben und Werk von Madita Hombach
Kompositionen von Frauen sind in der allgemeinen Wahrnehmung der klassischen Musik nur am Rande vertreten und zählen in seltenen Fällen zum gängigen Repertoire. Doch in den letzten Jahren und Jahrzehnten hat sich viel getan, die Werke verschiedenster Komponistinnen wurden verlegt und ihre Geschichten aufgearbeitet. Die französische Komponistin Mel Bonis zählt zu diesen Frauen, die es trotz der gesellschaftlichen Erwartungen, die an sie gestellt wurden, geschafft hat, sich als anerkannte Komponistin zu etablieren. Mit ihrem Leben und mit ihrem rund 300 Kompositionen umfassenden Werk setzen sich Madita Hombach und Lennart Posch auseinander und verarbeiten ihre Recherche in einem dokumentarischen Hörspiel.
Das Selbstbewusstsein von FLINTA*-Musiker*Innen am IMM stärken – ein Projekt von Vicky Vogelsänger
Ziel des Projekts ist die Stärkung von FLINTA*-Personen am Institut für Musik und Medien in ihrem Selbstbewusstsein als Musiker*Innen. Geplant ist ein Workshop mit einer professionellen Jazz-Musikerin, an dem interessierte Studierende teilnehmen können. So soll die Möglichkeit für FLINTA*-Studierende geschaffen werden, sich im Hinblick auf ihre musikalische Karriere auszutauschen, zu vernetzen und sich darin bestärkt zu fühlen.
SCHNEE, IM GARTEN DES REGENS - Ein Musiktheaterabend von Marlene Unterfenger (RSH), Maline Euen (HFM Dresden) & Jonas Freudenberger (HfBK Dresden)
Der Musiktheaterabend baut auf dem zeitgenössischen Liederzyklus WENN ICH DEN SAND IN DEN MUND NEHME (1999) nach Gedichten von Nelly Sachs des Komponisten Thomas Blomenkamp (*1955) auf. Die Vertonung der fünf Gedichte verkörpert eine Fülle an Vieldeutigkeit, welche szenisch interpretiert und mit Video in Farben gesetzt wird. Hierdurch wird eine oft vergessene weibliche Lyrik-Position vorgestellt und in einen aktuellen Kontext gebracht, welcher einen zeitgenössischen Umgang mit einem Kanon-Begriff sucht. Zudem ist gerade in Leitungspositionen der Kunst- und Theaterszene eine nichtmännliche Besetzung noch immer eine Seltenheit, weswegen das Projekt mit seiner vorwiegend weiblichen künstlerischen Leitung versucht, diesem Umstand exemplarisch entgegenzuwirken.
"Prettier, Prettiest" – ein Projekt von Meryem Saral
Angelic In Jeans ist eine Indie-Rock-Band bestehend aus Jazz-/Pop-Studentinnen des Instituts für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Ihr Song „Prettier, Prettiest“ thematisiert die Wut und den Schmerz einer Frau, die ihr Leben den anerzogenen Schönheitsidealen einer konsumorientierten Gesellschaft untergeordnet hat und nun Entschädigung fordert. Mit der Veröffentlichung des Songs inklusive Musikvideo, sensibilisieren Angelic In Jeans dafür, wie objektifizierende Rollenbilder und belastende Schönheitsideale das Leben von Musikerinnen beeinflussen und liefern eine mitreißende Ode an die Selbstbestimmung.
Auf den Spuren der sagenumwobenden Komponistin Ethel Smyth – ein Konzertprojekt von Sophie Klaus
Am 5. Mai 2024 durften wir, fünf Studentinnen der RSH, ein Moderationskonzert in der Tersteegenkirche Düsseldorf geben, dass finanziell durch die Gleichstellungskommission gefördert wurde. Auf dem Programm standen zwei Werke für Streichquintett (jeweils mit 2 Celli) von Franz Schubert und Ethel Smyth. In der zweigeteilten Moderation wurde vor allem die Komponistin des späteren Werkes vorgestellt. Kleine Anekdoten und interessante Begegnungen zwischen Ethel Smyth und dem Streichquintett Schuberts, wurden im ersten Teil des Konzertes von Sophie Klaus vermittelt. Da Smyth im Laufe ihres Lebens viel Tagebuch geführt hat, konnten durch Zitate daraus ein lebendiges Bild der damals jungen Komponistin an das Publikum weitergegeben werden, die eine große Anhängerin Schuberts´ Musik war. Dass sie sich kompositorisch jedoch in keiner Weise an Schubert orientierte, sondern ihre ganz eigene Klangsprache entwickelte, wurde anhand von kurzen musikalischen Ausschnitten der Werke gezeigt. Vor dem Vortragen des Quintettes von Smyth wurde noch näher auf das Leben der britischen Komponistin, Autorin und Suffragette eingegangen, da das Publikum auch den starken Charakter Smyths in der Musik wiederfinden können sollte.
"Zwischen Leidenschaft und Restriktion. Leben im Iran als Musikerin" – Ein Albumprojekt von Farnoosh Rahimi
Im Heimatland der Sängerin Farnoosh Rahimi, dem Iran, wäre die Ausübung ihres Berufs verboten. Zusammen mit namhaften persischen Komponisten und jungen deutschen Musikerinnen und Musikern arbeitet sie zurzeit an einer Albumproduktion. Dieses Projekt verfolgt das Ziel, als persische Frau in Deutschland frei zu singen und damit die Stimme für Millionen von Frauen sein, die ebenfalls singen möchten, aber nicht können.
„ALS ICH DICH SCHON EINMAL GESEHEN HATTE“ – Ein Hörspielprojekt von Marlene Unterfenger (RSH) & Jonas Freudenberger
Im Rahmen eines atmosphärischen Hörspiels erzählen Menschen vom Leben, den Gedanken, Träumen und Beziehungen einer Person, die auf einer Fotografie zu sehen ist. Das Besondere dabei ist, dass die erzählenden Stimmen die Person auf dem Bild nicht kennen. Sie versuchen, sich in sie hineinzuversetzen, zu fühlen, zu phantasieren, zu vermuten, sich zu widersprechen, verschachtelt auf musikalische Art und Weise. Zugleich öffnet sich ein Raum für die Frage, welche Geschichten die Erzählenden in die Person hineinlegen. Gibt es Unterschiede darin, wie männlich sozialisierte Stimmen über die Person denken und wie weiblich sozialisierte Menschen dies tun? Wie sieht es mit älteren und jüngeren Stimmen aus? Es entsteht die fiktive Geschichte einer Person, beschrieben durch das Teilen von Alltagserfahrungen, Lebensumständen und -abläufen einer Biografie, die es so nicht gegeben hat und die sich doch in vielen Leben wiederfindet. Es entsteht ein berührender, liebevoller, fantasievoller Blick in den Bruchteil einer Gesellschaft, die selbst blickt.
"Female US-rap icones of the 90ties and the early 2000th" – ein Projekt von Laura Jordan-Bertinelli
Die musical lecture “Female US-rap icones of the 90ties and early 2000th” trägt ihr Thema bereits im Namen. Laura Jordan-Bertinelli entwirft einen von Musikbeispielen begleiteten Vortrag, der weibliche Protagonistinnen aus der Musikgeschichte in den Fokus rückt.
Wer waren die ersten Rapperinnen? Worüber haben sie gesprochen und was waren ihre Geschichten? Warum sind ihre Namen heutzutage und im Vergleich zu denen ihrer männlichen Kollegen, nur noch unter Liebhaber*innen und Musikkenner*innen bekannt? Wie gingen sie mit der Misogynie um?
Das gleichnamige DJ-Set “Female US-rap icones of the 90ties and early 2000th” knüpft inhaltlich an den Vortrag an und greift die in der lecture vorgestellten Tracks und weitere Tracks aus der damaligen Zeit auf. Zusätzlich ist ein Talk mit einer FLINTA* Person aus der lokalen Hip-Hop Szene zum Thema “Queerfeindlichkeit in der Hip-Hop Szene heute” geplant.
Fon: +49.211.49 18 -0 www.rsh-duesseldorf.de