Er wolle Paris mit einem gemalten Apfel in Erstaunen versetzen, soll Paul Cézanne, Wegbereiter der klassischen Moderne in der Malerei, einmal gesagt haben. Drei Musikerpersönlichkeiten, denen in diesem Jahr besonders gedacht wird, gelang mit ihren Kompositionen und Aktivitäten in der geschichtsträchtigen Kulturmetropole Ähnliches.
Louise Farrenc (gest. 1875) machte sich in der »Hauptstadt des 19. Jahrhunderts« als Komponistin von Orchesterwerken und Kammermusiken einen Namen und erhielt 1842 als erste Frau eine Professur am Pariser Konservatorium. Maurice Ravel (geb. 1875) verblüffte mit seiner klanglichen Imaginationsfähigkeit und seinen bis ins letzte Detail ausgefeilten Kompositionen bereits die Zeitgenossen. Pierre Boulez (geb. 1925) prägte mit seiner musikalischen Radikalität maßgeblich die Entwicklung der Nachkriegsavantgarde und wurde im Lauf der Zeit vom ungestümen Bilderstürmer zur einflussreichen Gallionsfigur des Pariser Musiklebens und der französischen Kultur.