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Tractatus Zweiter Ordnung


Das Tractatus Zweiter Ordnung von Sebastian Heidelberg ist eine Audio-Collage aus Reden und Vorträgen des österreichischen Wissenschaftlers und Philosophen Heinz von Foerster.

Heinz von Foerster hat als Pionier der Kybernetik eine Weltsicht geprägt, in der selbstbezügliche Prozesse ein zentrales Prinzip des Denkens und Handelns darstellen. So ist das Wappentier der Kybernetik die mystische Schlange Ouroboros, welche sich selbst in den Schwanz beißt. Als wegweisende Jugendinspiration nannte Heinz von Foerster selbst immer wieder das Tractatus logico-philosophicus Ludwig Wittgensteins, einer der in der europäischen Philosophiegeschichte bedeutendsten Analysen von Sprache durch Sprache selbst. Das Tractatus Zweiter Ordnung orientiert sich in seiner Form an der brutal konsequenten Form des Originals, die dem Leser zwischen mehreren hundert aufeinander aufbauenden Unterparagraphen keinen einzigen Absatz zum Durchatmen präsentiert. Einige Paragraphen wirken dabei streng logisch-mathematisch, andere dagegen mystisch und kryptisch.

Der Spagat zwischen Wissenschaft, die zu erklären versucht, und Magie, die selbst gerne unerklärt bleibt, scheint Heinz von Foerster stets gelungen zu sein. Die Begeisterung für beide vermittelte er dabei auf seine unverwechselbare, unterhaltsame und uneitele Art und Weise. Für etwas mehr als sechs Minuten begegnet der Hörer im Tractatus Zweiter Ordnung dem sprechenden Menschen Heinz von Foerster und taucht ein in seine Welt. Vorheriges Luftholen wird empfohlen, denn Pausen zum Durchatmen gibt es keine. Was das soll? Das muss jeder für sich selbst entscheiden oder mit den Worten Heinz von Foersters formuliert: "Nicht der Sprecher, sondern der Hörer bestimmt den Sinn einer Aussage".

Das gesamte, originale Material entstammt der im supposé-Verlag erschienenen Doppel-CD "2 x 2 = grün" (3. Auflage, 1999).

Das Tractatus Zweiter Ordnung entstand als Abschlussprojekt im Studienschwerpunkt Musik und Text am Institut für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Die Arbeit wurde von Marc Matter betreut.

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