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Messe und Messen

 

>  Listening is often driven by a desire for understanding.
>  (Joseph Kamaru)

Ausgehend von einer Hörerfahrung während des Stundengebets in der Abteikirche von Maria Laach hat Chris Erkal in der Thesis den Versuch unternommen, die raumakustische Messung als eine Art Sprache zu erlernen, um mit ihr den Klang der Kirche zu untersuchen und ihn anderen beschreiben zu können. Nach dem Erlernen „sprachlicher Grundlagen“ erfolgten die Untersuchung des Kirchenraums von Maria Laach und der Versuch, das Gehörte in Messparametern zu erfassen. Die Messung wurde in Zusammenarbeit und mit freundlicher Unterstützung von Herrn Lorenz-Kierakiewitz (Akustik-Beratungsfirma Peutz Consult GmbH) durchgeführt.

In welchem Verhältnis stehen Wahrnehmung und Messung zueinander, lassen sich Sinnesdaten und Messdaten sinnvoll aufeinander beziehen? Lässt sich die Frage beantworten: „Was genau hatte ich gehört?“ Welche Antworten kann eine Messung geben, was ist messbar aber nicht wahrnehmbar, was wahrnehmbar, aber nicht messbar, und was ist weder mess-, noch wahrnehmbar?

Als klassisches epistemisches Medium erlaubt die Messung eine detaillierte Analyse der akustischen Situation und eröffnet Zugänge zu deren tieferem Verständnis: Auf Grundlage der Messergebnisse konnten Klangphänomene identifiziert und beschrieben werden, Zusammenhänge – etwa mit der Zeitwahrnehmung als zentralem Baustein für die sakrale Wirkung von Kirchenräumen – hergestellt und schließlich neue Hörweisen und Erlebnishorizonte für zukünftige Hörerfahrungen gewonnen werden.

Die Fokussierung auf raumakustische Messwerte lässt z. B. multisensorische und psychisch-emotionale Aspekte, die zu einer ganzheitlichen Wahrnehmungssituation gehören, außer Acht. Methodisch wurde die Messung daher durch Konzertaufnahmen und Phonographien in und um die Kirche, inhaltlich durch Gespräche mit Mönchen aus Maria Laach ergänzt, die durch ihren Alltag mit dem Klang ihrer Kirche nicht nur besonders vertraut sind, sondern diesen mit gregorianischen Gesängen während der Messen auch ästhetisch nutzen und gestalten. Letztlich hat diese Verengung geholfen, Ergebnisse und Erkenntnisse zu liefern, die das Bedürfnis des Autors nach Verständnis neu entfacht und langfristig erhalten haben.

Das Projekt Messe und Messen entstand im Studienschwerpunkt Epistemische Medien des Masterstudiengangs Klang und Realität am Institut für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf. Es wurde betreut durch Prof. Julian Rohrhuber, Madeleine Bernstorff und Dipl.-Phys. Klaus-H. Lorenz-Kierakiewitz.

 


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