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datenglück
Die künstlerische Masterarbeit datenglück (PDF/Buch/Installation) ist eine digitale Neufassung von etwa 200 Briefen der Familie Albert und Luise Schramm aus Essen–Stadtwald zwischen 1941–45. Die Briefe sind Bestandteil einer Sammlung, die innerhalb der Familie von Christoph Collenberg von einer Generation an die nächste weitergegeben wurde. Als eine Iteration der Überlieferung erforscht datenglück transformatives Erinnern mittels Ab–, Um– und Neuschreibens und denkt Schreibpraxis als empathische Aneignung und persönliche Begegnung: Ich betrachte und lese eine Briefseite nach der nächsten wie ein Gesicht. Briefe werden konserviert, kondensiert, dekonstruiert, invertiert oder transponiert. Dabei entstehen gleichermaßen Texte wie Bilder/Figuren/Muster – oder: Skulpturen, die verschiedene Rezeptionsmodi erlauben. datenglück denkt den Erinnerungsprozess als (Re)konstruktion und vollzieht den Übergang vom Erfahrungsgedächtnis ins kulturelle Gedächtnis nach. Im Erneut–Schreiben suche ich das Gespräch mit dem Brief und deren VerfasserInnen und werde von ihnen heimgesucht. Die Erinnerung des Briefes wird meine eigene. Genauso schreibe ich dem Brief meine eigene Erinnerung ein. datenglück ist eine rotierende Blaupause für Krieg mit aus heutiger Perspektive erschreckender Aktualität. Die ProtagonistInnen in datenglück denken schreibend nach, bäumen sich gegen das Vergessen und das Vergessenwerden auf und erfahren nach und nach ihre eigene Transformation.
Das Projekt datenglück von Christoph Collenberg entstand im Rahmen des Masterstudiengangs Klang und Realität am Institut für Musik und Medien der Robert Schumann Hochschule Düsseldorf und wurde von Prof. Julian Rohrhuber, Marc Matter sowie Dr. Johanna Dombois betreut.
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