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30. 01. 2024

Visual Music Studies 2024

Am Mittwoch, den 14. Februar finden in der Filmwerkstatt die diesjährigen Visual Music Studies, Ausstellung der Visual Music-Abschlussarbeiten, statt.

Mittwoch 14. Februar 2024
17:00 – 22:00 Uhr
Eintritt frei

 

Roger Fry benutzte 1912 den Begriff Visual Music in einem Text über die Arbeit des Malers, Grafikers und Theoretikers Wassily Kandinsky. Kandinsky war Synästhetiker, d.h. er sah beim Hören gleichzeitig - vor seinem inneren Auge - Farben und Formen. 

Seit 2009 bietet das Institut für Musik und Medien (IMM) der Robert Schumann Hochschule Visual Music als Studienschwerpunkt an. An der renommierten Düsseldorfer Musikhochschule lernen die Studierenden ihre/n Musik/Sound vom Konzept bis zur Umsetzung zu visualisieren. Dabei stehen ihnen alle Genres offen – vom analogen Experimentalfilm bis zur generativen, raumgreifenden Medieninstallation.

Die Abschlussarbeiten von Noah Bugalski, Anna Hummen, Moritz Lörcks, Vladyslav Masko, Lena Ruzicka, Meryem Saral, Konrad Simon und Jakob Walheim entstanden 2023/24 unter der Betreuung von Prof. Dr. Heike Sperling, Marcus Schmickler, Prof. Ulla Barthold, Leon Monschauer und Jan Höhe.

 

Imperfections von Noah Bugalski – Musikvideo, Länge: ca. 3 Minuten

Das Musikvideo Imperfections von Noah Bugalski ist eine visuelle und auditive Collage als Antwort auf den nie endenden und alltäglichen Kampf mit dem eigenen Perfektionismus. Mithilfe von chaotischen Klängen kaputter Instrumente, digitalen Fehlern und gesteuert durch generative Software wird dem Zufall eine Bühne geboten und das Unvollkommene zum Mittelpunkt. Für den Künstler und das Publikum entsteht so ein Art Antidot zum lähmenden Kontrollfreak mit einem einfachen Ziel: Loslassen zu lernen.

 

Brighter Day von Anna Hummen – Performance, Länge: 4 Minuten

Brighter Day von Anna Hummen entstand mit dem Wunsch nach Aufbruch, fort von der Melancholie und hinein in den Strudel aus Ängsten vergangener Tage, denen sich die Songschreiberin und Produzentin Anna Hummen mutig stellt. Im Dialog mit den projizierten Visuals erzählt die Künstlerin singend von ihrem Prozess in Form eines experimentellen Popsongs.

 

IdioMorph von Moritz Lörcks – Performance, Länge: 9 Minuten

Die Drumset-Performance IdioMorph von Moritz Lörcks führt durch eine Reihe von Klangwelten, die sich über verschiedene Fassetten von Dance Music bis hin zu experimentellen Improvisationen erstrecken. Four-on-the-floor-Beats gehen über in freie und entschleunigende Intermezzi, in denen das breite Potential der Klangerzeugung am Drumset erkundet wird. Begleitet wird die Performance dabei von Sounddesign und Synthesizerklängen, die eine dynamische Fusion aus Club-Feeling und Science-Fiction-Filmmusik darstellen. Parallel zur Audioebene nimmt ein Musikvideo auf einer Leinwand die Zuschauenden mit auf eine Reise durch abstrakte Welten voller geometrischer und die Musik visualisierender Körper.

 

Metamorphosen des Seins von Vladyslav Masko – Videoinstallation

Die Videoinstallation Metamorphosen des Seins von Vladyslav Masko bietet einen einzigartigen Blick auf die Evolution des Daseins. Die Geschichte erforscht drei Ebenen der Wahrnehmung, von der hypnotisierenden Ursprünglichkeit der Natur, die jenseits unseres Bewusstseins liegt, bis zum bewussten Bild von sich selbst als Teil der menschlichen Gesellschaft. Die Kulmination manifestiert sich im klanglichen Absurd des Schmerzes und im Höhepunkt der Furcht vor dem Tod und der Unbekannten, was zu einer Katharsis führt, die sich mit dem unendlichen Kosmos verbindet. Jeder Fernseher in der Installation ist ein eigenständiges Informationsfenster, das einen allgemeinen oder

spezifischen Aspekt der Metamorphosen zeigt: von der Statik zur Bewegung, vom Aufblühen zum

Verlöschen, von der Freude zum Schmerz. Das akustische, immersive Klangerlebnis ermöglicht es den Zuschauern, die Fülle und Vielschichtigkeit der menschlichen Wahrnehmung zu spüren.

 

Kindswald von Lena Ruzicka – VR-Experience, Länge: 10 Minuten

Spielen im Wald, das Gefühl von Sicherheit und Geborgenheit, Urvertrauen. – Was ist das alles noch wert, wenn du dich in der Erwachsenenwelt wiederfindest und dich selbst neu definieren musst? Wer bist du eigentlich ohne deine Eltern und dein gewohntes Umfeld, die dir seit jeher vorgaben, wie dein Leben auszusehen hatte? Wie ist es, sich von dem zu lösen, von dem du dachtest, das wärst du?

Die VR-Experience Kindswald von Lena Ruzicka beschäftigt sich mit der Realität des Erwachsenwerdens, des sich Neu-Suchens und Findens, mit dem Verlust der kindlichen, naiven Freiheit und Kreativität und dem Gewinn einer neuen unabhängigen Stärke. Es ist kein leichter Weg. Was wird am Ende sein?

 

I woke up angry this morning von Meryem Saral – Videoinstallation, Länge: 5 Minuten

Man stelle sich vor, Dornröschen erwache nach dem Kuss des Prinzen aus ihrem hundertjährigen Schlaf und würde sich plötzlich der übergriffigen Natur dieses Moments vollkommen bewusst. In der Videoinstallation I woke up angry this morning von Meryem Saral steht die Reflexion über das Frauenbild im Hollywood-Film im Mittelpunkt. Durch gesampeltes Video- und Tonmaterial entsteht ein neues Erzählnarrativ über das Erwachen aus einem passiven Komazustand und die aktive Entwicklung von Wut. Die Installation wird auf analogen Fernsehern präsentiert und erfreut sich der Wut als Akt der Reinigung und als Anlass zum Feiern.

 

manipulation von Konrad Simon – Performance/Installation, Länge: 5 Minuten

Die audiovisuelle Arbeit manipulation von Konrad Simon erforscht, ausgehend von einer DNA-Sequenz, den Einfluss des Menschen auf komplexe Algorithmen durch gezielte Manipulation. Es entsteht ein Raum, in dem die Dualität von Biologie und Technologie verschmilzt, und damit neue Perspektiven auf die Beziehung des Menschen zu seiner eigenen Schöpfung eröffnet. Dabei wird die wechselseitige Beziehung zwischen menschlichem Einfluss und den algorithmischen Strukturen, die sowohl unsere biologische Existenz als auch die digitale Realität formen, erlebbar. Sound und Visuals können durch Handbewegungen beeinflusst und modifiziert werden.

 

ADM (Annoying Dance Music) von Jakob Walheim – Lichtinstallation, Länge: 6 Minuten

Die audiovisuelle Komposition ADM (Annoying Dance Music) von Jakob Walheim beschäftigt sich mit den Grenzen und dem Verschwimmen dieser im Zusammenspiel von musikalischen und visuellen Ereignissen im Raum. Mithilfe von Sound und Licht geht Jakob Walheim in seiner Arbeit der Frage nach, ob durch dieses Zusammenspiel neue Formen entstehen können oder ob die visuellen Ereignisse sogar musikalische ersetzen können. Nur eine einzige Antwort wird es darauf wohl kaum geben – das Publikum ist eingeladen, die Eindrücke auf sich wirken zu lassen und sich selbst mit dieser Frage auseinanderzusetzen.



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