Mit P-Funk und dem späteren Computer Funk wurde die Auflösung der natürlichen Stimme populär. Und seit die Darbietungen der US-amerikanischen Sängerin Cher mithilfe von Antares Auto-Tune einer synthetischen Politur unterzogen wurden, erscheinen vergleichbare Effekte heute als unverzichtbares Stilmittel für einschlägige Musikproduktionen.
Manipulationen mit „Fake-Technologien“ (Vocoder, Auto-Tune & Co.) bieten durchaus interessante ästhetische Optionen, auch eine Befreiung des Ausdrucks. Kurioser Weise widerspricht letzteres der Beobachtung, dass sich ein technologisch maskierter Gesang offenbar nahtlos in bestehende Musiktraditionen einbinden lässt. Was nun?
Auf dem diesjährigen Musikfestival CTM in Berlin wurde wieder deutlich, wie künstliche Modulation dem menschlichen Gesang progressive Kunstformen abverlangt und es längst nicht mehr darum geht, fehlerhafte Intonation auszubügeln. Ein guter Anlass für einen Hörsalon mit Musik von Bruce Haack bis Coucou Chloe.
Di 13.02.18 18:30 Uhr Josef-Gockelnstrasse 9 Raum H7