Zeitgenössische Performancekunst entfaltet brutalistischen Betonbau
Im Rahmen des deutschlandweiten Tag des offenen Denkmals präsentieren IMM-Alumna Nathalie Brum und Lorenz Rommelspacher kompositorisch und performativ ihr Werk ampfliciation of a folded space.
In drei Akten entfaltet das Duo den Kirchenraum visuell und akustisch. Während im 1. Akt die Kirche selbst mit ihren Handläufen, Bodenflächen und Metallelementen noch klingender Raum ist und selbst zum Instrument wird, verwandelt sie sich im 2. Akt in einen Resonanzraum:
„Uns ist es besonders wichtig, den Raum möglichst "pur" ohne störende, große technische Aufbauten zu halten.“, erläutert Composer-Performer Rommelspacher, „Gleichzeitig wollen wir ein Konzerterlebnis kreieren, bei dem das Publikum vom Klang "eingehüllt" wird.“
Der 3. Akt arbeitet mit gesammelten Mitschnitten des bisherigen Abends. Rommelspacher und Brum haben eigens dafür ein elektroakustisches Set komponiert und entwickelt. Klangkünstlerin und Architektin Brum begründet: „Einerseits ist dieser Betonmonolith im Inneren visuell nahezu abgeschottet, doch akustisch ist St. Gertrud mehr als porös. Die Geräusche dringen von der Aussenwelt ein und erhalten diesen besonderen
Nachhalleffekt, den wir mit unserem Konzert regelrecht umarmen.“ Mit ihrer Durchlässigkeit und Nachhallzeit von 12 Sekunden dient die Kirche selbst als physischer Klangfilter.
Kollektiv taucht das Publikum sowohl in ein neues Klang- als auch in ein neues Architekturerlebnis ein. Entgegen der Gewohnheit, Kirchenräume ausschließlich visuell zu erfahren, wird St. Gertrud auch hörbar.
Die Uraufführung findet am 9. September um 20h in St. Gertrud, Köln, statt. Ein weiterer Termin ist am 10. September um 20h. Der Eintritt ist frei und der Einlass beginnt um 19:30.
Mitwirkende: Nathalie Brum und Lorenz Rommelspacher (Komposition und Performance), Arturo Portugal (Schlagwerk)
Gefördert wird das Projekt von der Stadt Köln, der Victor Rolff Stiftung sowie der Kunststiftung NRW.