Rosa Fain absolvierte ihr Studium bei dem bedeutenden Violinisten David Oistrach am Moskauer Konservatorium und gewann bereits in jungen Jahren renommierte Violinwettbewerbe, darunter den 3. Wieniawski-Wettbewerb in Polen. Ihre musikalische Karriere führte sie als gefeierte Solistin auf die großen Bühnen der Welt - von Europa über die USA bis nach Asien. Sie konzertierte mit namhaften Orchestern wie den New Yorker Philharmonikern, dem Concertgebouw-Orchester Amsterdam und den Berliner Philharmonikern. Dabei arbeitete sie mit Dirigenten wie Kurt Masur, Günter Wand und Yehudi Menuhin zusammen. Ihre zahlreichen Rundfunk-, Fernseh- und CD-Aufnahmen zeugen von ihrem unverwechselbaren Violinspiel und ihrer tiefen Musikalität.
Als sie im Jahr 1980 mit ihrer Familie die UdSSR verließ, bot die Robert Schumann Hochschule der außergewöhnlichen Künstlerin eine Professur an. Über 37 Jahre hinweg prägte sie hier Generationen von Violinistinnen und Violisten, von denen viele heute führende Positionen in deutschen und internationalen Orchestern bekleiden. Ihre ehemaligen Schüler*innen tragen Rosa Fains musikalisches Erbe weiter.
Rosa Fain war nicht nur eine brillante Musikerin, sondern auch eine warmherzige und inspirierende Lehrerin, die ihre pädagogische Arbeit stets als Berufung verstand. Ihr Wirken wurde bei ihrer offiziellen Verabschiedung im Jahr 2017 durch den damaligen Rektor Prof. Raimund Wippermann mit größter Hochachtung gewürdigt. „Es war eine große Freude für mich, mein Können weitergeben zu dürfen“, sagte Rosa Fain damals. Dieser Geist der Dankbarkeit und Hingabe prägte ihr Leben und ihre Arbeit.
Die Robert Schumann Hochschule wird Rosa Fain als herausragende Musikerin, geschätzte Kollegin und Professorin in dankbarer Erinnerung behalten. Unser tiefes Mitgefühl gilt ihrer Familie und allen, die ihr nahe standen.