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29.05.2024

Worte können sehr mächtig sein

Prof. Yumiko Maruyama

21 Jahre hat Prof. Yumiko Maruyama an der Hochschule unterrichtet: Im Gespräch mit dem Klavierdozenten Tobias Koch erklärt sie, wie wichtig ihr der respektvolle Umgang mit ihren Schülern war.

Tobias Koch: Erinnerst Du Dich noch, wie Du erstmalig hergekommen bist? Was war Dein erster Eindruck von der Hochschule?

Prof. Yumiko Maruyama: Nach der Schließung der Abteilung der Detmolder Hochschule in Dortmund 2003 kam ich nach Düsseldorf. Meine ersten Eindrücke von der Robert Schumann Hochschule waren sehr positiv, geprägt von einer kollegialen, offenen und hilfsbereiten Atmosphäre. An meinem ersten Tag wirkte ich als Jurorin bei den Aufnahmeprüfungen mit. Ich erinnere mich, wie ich nervös den Kammermusiksaal betrat, wo bereits einige Kolleginnen und Kollegen warteten. Ich erinnere mich noch an die Worte, mit denen mich Thomas Leander begrüßte: „Wir freuen uns sehr, dass Sie zu uns gekommen sind, Frau Maruyama!“ Er sprach meinen Namen ohne zu zögern korrekt aus, was mich damals sehr beeindruckte und mir zugleich ein willkommenes Gefühl gab.

Was war Dir wichtig in deiner pädagogischen Arbeit?

Ein zentraler Aspekt meiner Lehrphilosophie war der respektvolle Umgang mit meinen Studierenden. Es ist mir immer besonders wichtig gewesen, den Stolz meiner Studierenden nicht zu verletzen. Worte können sehr mächtig sein und potenziell langfristige negative Auswirkungen haben, weshalb es entscheidend ist, sie sorgfältig zu wählen. Ich achtete darauf, dass meine Kritik niemals auf einer persönlichen Ebene erfolgte. Diese Herangehensweise hilft, ein vertrauensvolles und unterstützendes Lernumfeld zu schaffen, in dem sich die Studierenden sowohl künstlerisch als auch persönlich entwickeln können.

Welche Botschaft hast Du an die Studentinnen und Studenten?

Meine Botschaft lautet: Seid neugierig! Beschränkt euch nicht nur auf das Üben eures Instruments. Überwindet musikalische Grenzen, organisiert Konzerte mit Kommilitoninnen und Kommilitonen und stellt euch Herausforderungen, auch wenn sie zunächst Angst machen. Das kann zu den lohnendsten Erfahrungen eurer musikalischen Laufbahn führen und euer Verständnis sowie eure Fähigkeiten erheblich erweitern.

Hast Du Zukunftspläne, die Du uns verraten magst?

Ich hatte eine wirklich schöne Zeit an der RSH, aber nach 40 Jahren Berufstätigkeit freue ich mich darauf, nicht mehr wöchentlich von München nach Düsseldorf pendeln zu müssen. Ich plane, mir zunächst eine Auszeit zu nehmen und die Ruhe zu genießen. Während meiner Zeit als Lehrerin habe ich oft Stücke gespielt, die für den Unterricht relevant waren. Jetzt freue ich mich darauf, endlich die Freiheit zu haben, ausschließlich die Musik zu spielen, die mir persönlich am Herzen liegt.

Ein Abschiedskonzert findet am 15.6. um 20 Uhr im Partika-Saal statt.



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